Programm

Hier findet Ihr das Programm des Wochenendes.

Freitag, 22.11.2019

Anreise (bzw. Preworkshop bis 13:00).

ab 15:00 Registrierung in der TanzHalle Freiburg, Markgrafenstr. 38 (den gesamten Freitagnachmittag/-abend möglich).

14:30 bis ca. 16:30: Sozialhistorische Erinnerungsräume der Stadt Freiburg – Ausgrenzungen und Grenzen einer mittelalterlichen Lebensgemeinschaft. Stadtführung mit Uwe Eduard Schmidt, Professur für Wald- und Forstgeschichte Uni Freiburg. Treffpunkt: Innenhof der Alten Universität, Bertoldstraße 17, 79098 Freiburg.

16:00 Delegiertentreffen aus den Gruppen in der Tanzhalle, Saal 3.

16:15 bis 17: 45 Uhr: 1547 – 1918 – 1974 und heute? Ein frauengeschichtlicher Stadtrundgang zu Staats- und anderen Grenzen und den beharrlichen Versuchen, sie zu überwinden. Stadtführung mit Birgit Heidtke, Feministische Geschichtswerkstatt Freiburg e.V. Treffpunkt: Feministisches Zentrum, Faulerst. 20, 79098 Freiburg (Grethergelände und Proberaum von Blickwechsel).

18:00-18:45 Abendessen im Melanchthonsaal, Melanchthonweg 9b.

19:00 bis 22:00 Jetzt geht’s los! Gemeinsamer Start ins Wochenende in der TanzHalle, Saal 1 und 2: Eröffnung, Einstieg ins Thema, Grenzgänger*innen – Playbackauftritt mit gemischter Gruppe aus Berlin und Bremen.

Anschließend gemeinsamer Ausklang mit lockerem Beisammensein.

Samstag, 23.11.2019

9:00 bis 12:30 Themenvertiefung „An den Grenzen“ in der TanzHalle, Saal 1 und 2 – pssst! Details sind geheim! Lasst Euch überraschen 🙂 Nur so viel: Es gibt Bewegung, spürbare Grenzen und natürlich Playbacktheater in verschiedenen Gruppen.

12:30-13:30 Mittagessen im Melachthonsaal.

14:00/14:30/15:00 bis 17:30 Parallelworkshops inklusive anschließender Reflexion:

Workshop 1 – 14:00 mit Jutta Heppekausen und Conny Hartmann: Suchbewegungen. Erforschen von Stereotypen und Diskriminierungen auf der Playbacktheater-Bühne – entlang der Grenze zwischen Fühlen und Denken in der Kita Tausendfühler, Belchenstr. 2.

Wir versuchen mit Hilfe von Tanz und Bewegung, mit Spielen und Denken erlebten Momenten auf die Spur zu kommen: Momenten von (ungewolltem) Gebrauch gängiger Stereotypen, Momenten von selbsterfahrenen Zuschreibungen. Auch auf den PT-Bühnen kann es uns passieren, dass wir mit Klischees arbeiten und – entgegen unserer Absicht – Bilder reproduzieren, die verletzen, an schmerzhafte Erlebnisse mit Ausgrenzung, Dominanz, Diskriminierung erinnern oder sie erst hervorrufen. In Tanz und Bewegung liegen Möglichkeiten, Erfahrungen, die im Körper gespeichert sind, für uns sichtbar und spürbar zu machen, zu nutzen und zu transformieren. „The body never lies“ sagte Martha Graham. Jenseits von moralisierenden Schuldgefühlen gilt es zu forschen, zu entdecken, zu verstehen, was da geschieht. Immer wieder neu üben wir so, die eigene Sensibilität in Sachen Diskriminierung zu stärken, damit wir gutes PT machen, hinter dem wir ethisch voll stehen können.

Workshop 2 – 14:00 mit Shirley Legum: ME, YOU and OTHERS (Workshopsprache: Englisch) im Saal 3 der TanzHalle.

In this worshop we will experience our personal and social limits/borders in playback theatre work. How we can creat a safe place for ourselves and others inthis ritual and how can we move with stories or team work that are chalenging for us. We will work through movement and deep acting. 

Workshop 3 – 14:00 mit Louise Métrich: Machtverhältnisse aufdecken: Kann Playback Theater zur politischen Erfahrung werden? im Vigeliuszimmer, Melanchthonweg 9b.

Wir erzählen diejenigen Geschichten, die wir teilen möchten, und bereit sind, mit anderen zu teilen. Aber was ist mit allen anderen Geschichten? Mit all diesen Geschichten, die sehr schwer sind, zu erzählen, aber auch zu hören – und zu widergeben. Welchen Raum geben wir für Geschichten von Unterdrückung, vielleicht sogar Gewalt? Ist das Publikum auch immer bereit, solche Geschichten zu hören, und dann zu sehen? Geschichten erzählen im Playback Theater ist sowohl eine sehr persönliche, fast intime Akt, als auch eine kollektive Erfahrung. Wie kann Playback Theater zu einer gemeinsamen, politischen Erfahrung werden? Wie kann es Playback ermöglichen, individuelle und soziale Machtverhältnisse sichtbar zu machen, Dominanz und Unterdrückung zu enthüllen? Insofern, wo liegt die ermächtigende Kraft des Playback Theaters, sowohl für den-die Erzähler.in als auch für die Spieler, das Publikum, und den-die Leiter.in? Gerade ein Thema wie „An den Grenzen“ kann schwierige und komplexe Situationen und Machtverhältnisse aufdecken. Im Playback können alle den eigenen Grenzen und den Grenzen der anderen begegnen, sogar aktiv damit konfrontiert werden. Welchen Raum geben wir zu „Grenzen“ im Playback Theater, seien es persönliche, soziale, körperliche, emotionelle, oder ganz andere Grenzen?In diesem Workshop möchte ich solche Fragen stellen und zusammen erkunden. Wir werden uns von der Erfahrung des Theaters der Unterdrückten inspirieren lassen, um zusammen über Machtverhältnisse, Unterdrückung, und individuelle und kollektive Emanzipation zu reflektieren. In einer kapitalistische, patriarchale, und rassistische Gesellschaft wie unsere beginnen Dominanz und Unterdrückung mit dem Körper: Unser Körper ist geprägt von unserer Identität und unserer Rolle in der Gesellschaft, unser Körper wird kontrolliert vom Staat, instrumentalisiert und vergegenständlicht von der Gesellschaft. In dem Workshop werden wir also mit unserem Körper anfangen, indem wir ihn analysieren, dekonstruieren, und natürlich benutzen werden. Natürlich immer respektvoll von unsere Grenzen. Es ist kein Workshop für hochrangige SportlerInnen. 🙂

Workshop 4 – 14:30 mit Katharina Witte: Forumtheater. Eine theatrale Forschungsreise von „so ist die Welt nun mal“ zu „so könnte sie auch sein“ im Saal 2 der TanzHalle.

„Wir sollten alle Theater spielen – um zu herauszufinden, wer wir sind und um zu entdecken, wer wir sein könnten.“ Augusto Boal Aus den vielen unterschiedlichen Formaten des Theaters der Unterdrückten wähle ich für diesen Workshop das Forumtheater. Bei dem erzählen die Zuschauer nicht nur von Konflikten, Grenzen, Macht- und Ohnmachtsituationen, sondern sie greifen aktiv in das Geschehen auf der Bühne ein. Wir erforschen, wie die Welt* von „so ist sie nun mal“ zu „so könnte sie auch sein“ verändert werden könnte. Eine theatrale Entdeckungsreise. *Und wem das Wort „Welt“ zu groß vorkommt für unser kleines Leben: Jeder Konflikt in unserem Alltag (der Streit mit Nachbarn, die Auseinandersetzung mit Kindern, die Fremdheitsgefühle mit Geflüchteten, das Erleben von Rassismus … ) und unser Umgang damit, alles ist ein „Weltausschnitt“ und wir sind ein Teil von ihm.

Workshop 5 – 14:30 mit Götz Liefert: Wirkfaktoren im Playbacktheater – eine soziodramatische Annäherung im Nachbarschaftswerk, Melanchthonweg 9b.

Was wirkt im Playbacktheater? Unsere Antworten dazu werden wir auf der Playbackbühne gespiegelt bekommen. In diesem Workshop nähern wir uns spielerisch den Wirkfaktoren im Playbacktheater. Wie in einem Soziodrama üblich, werden wir uns in wechselnden Rollen – als SpielerInnen, ErzählerInnen, ZuschauerInnen und CondukterInnen – erleben. Es wird spannend sein, zu welchen Eindrücken und Erkenntnissen uns dieser umfassende Perspektivwechsel führen wird.

Workshop 6 – 15:00 mit Anne Platzbecker: Wenn Du von Grenzen sprichst, möchte ich sie überwinden im Quartierraum, Magdalena-Gerber-Straße 11.

Im Playbacktheater wollen wir aus einer erzählten Geschichte ein kleines Kunstwerk machen. Bilder sind dabei ein starker Helfer – sie fordern unsere Kreativität und unsere Aufmerksamkeit sie zu hören (…und das alles auf meinem Rücken). Vor allem sind Bilder eindrücklicher als allein das gesprochene Wort, sie sind weniger flüchtig. An Bilder erinnern wir uns und sie sind offen für unsere eigenen Gefühle. Der Workshop soll eine kleine Initialzündung sich, sich auf Metaphern und das Entdecken und Entwickeln von Bildern einzulassen und Lust machen, sie auf die Bühne zu bringen. Dabei werden wir vor allem die Bilderwelt rund um das Tagungsthema nutzen.

Workshop 7 – 15:00 mit Hajü Artus: Entwicklung und Erprobung von Playbacktheaterformen mit sehr wenigen GruppenteilnehmerInnen (2 bis 3 SpielerInnen) im Saal 1 der TanzHalle.

Kleine Playbackgruppen kommen in den Proben (oder auch bei Auftritten) an ihre Grenzen wenn MitspielerInnen ausfallen. Wie kann man mit nur drei Spielerinnen (einer ist in der Probe der/die ErzählerIn) eine lebendige Probe durch Anpassung der Spielformen erleben? In dem Workshop soll es darum gehen, mit Formen zu experimentieren, in denen nur zwei SpielerInnen (oder auch mal nur eine) Geschichten trotzdem in packender Art und Weise darstellen. Ich bin Mitspieler in der Playbackgruppe NordWest in Hamburg. Wir sind ein fester Kern von 5 mittlerweile erfahrenen SpielerInnen und treffen uns einmal in der Wocher zur Probe. Alle Mitglieder der Gruppe sind aber beruflich sehr eingebunden oder anderweitig engagiert, so dass es doch sehr häufig ist, dass es eine oder zwei, hin und wieder auch drei Absagen zur Probe gibt. Wir hatten dann bei so geringer Besetzung die Proben ausfallen lassen, was aber schon auch frustrierend für uns war. Im letzten halben Jahr machen wir es so, dass wir jede Probe auch bei sehr geringer Teilnahme stattfinden lassen und experimentieren mit den Spielformen, so dass Geschichten adäquat wiedergegeben werden wenn nur zwei SpielerInnen auf der Bühne sind. Und wir erleben, dass das funktioniert und uns in den Proben wieder Spaß macht. Wir haben das Rad damit ja auch gar nicht neu erfunden. Eva Tuschhoff und Markus Hühn spielen ihr Playbacktheater Kopf und Bauch zu zweit. Auf einem Workshop in Riga im letzten Jahr haben wir damit experimentiert, Playbacktheater als Solo zu spielen, und es war wunderbar; abgesehen davon, dass Karin Gisler auch allein (mit musikalischer Begleitung) einen ganzen Bühnenabend gestalten kann. Der Workshop ist also für SpielerInnen, die diese Erfahrung von Proben oder Auftritten mit wenig Teilnehmern haben als auch für PlaybackerInnen, die durch die Herausforderung, zu zweit oder allein auf der Bühne zu spielen, sich an ihren Grenzen oder über sie hinaus bewegen wollen. 

Workshop 8 – 15:00 mit Wolfgang Bunde: Musik liegt in der Luft im Saal 4 der TanzHalle.

Man sagt, der Musiker beim Playback sei der 6. (oder so) Schauspieler. In diesem Sinne wollen wir unsere Grenzen öffnen und uns in die Welt des Klangs, das Sounds, des Liedes, der Musik begeben. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Also, man müsste nicht Klavierspielen können….

Workshop 9 – 15:00 mit Andreas Müller: Gesangssolo im Playbacktheater im Raum schwereLos, Arne-Torgersen-Str. 7.

Wenn im Freien Spiel jedes weitere Wort zuviel ist hilft die Musik die Atmosphäre zu verdichten zu diesen magischen Momenten die Playback Theater so besonders machen.Wenn dann noch der Gesang dazu kommt und wir unser eigenes Lied teilen was gerade in die- sem Feld entsteht kommt zur Emotion noch die Aussage dazu.Gesang vom Herzen kommend ist einfach,unverschnörkelt ,ehrlich und berührend. Jede Stimme ist richtig.

17:30 – 18:30 Vesper im Melanchthonsaal (So heißt eine einfache, kalte Sättigungsaktion in Süddeutschland).

19:00 – 21:00 Zwei öffentliche parallel stattfindende Playbacktheater-Auftritte mit anschließender Reflexion in der Tanzhalle:

Playback-Theater Leipzig: Nicht ohne meine Grenze. Wo wir hingehen – unsere Grenzen und die der anderen kommen immer mit (im Saal 2).

Ihr habt die Gelegenheit, euch an grenzwertige und grenzenlose Momente zu erinnern, sie zu erzählen und sie vom Ensemble des Playback-Theaters Leipzig live auf der Bühne gespielt zu bekommen. Kein Drehbuch. Keine Komplett-Impro. Wir spielen eure Geschichten!

KOPF & BAUCH das Playback Theater DUO (Eva Tuschhoff & Markus Hühn) spielt zum Thema »Grenzgänge« (im Saal 3).

Immer wieder kommen wir an unsere Grenzen: die eigenen Belastungsgrenzen, die Grenzen des guten Geschmacks, des Aushaltbaren, an zulässige Grenzwerte, Landesgrenzen, … Wir scheitern an ihnen und überwinden sie, sie sind in unseren Köpfen, sie halten uns auf, wir wachsen an ihnen, wir reisen durch sie ein, reißen sie ein und bauen neue auf. Teile Deine persönlichen Erfahrungen zum Thema »Grenzgänge« und KOPF & BAUCH setzt sie spontan auf der Bühne um.

21:00 Partyeröffnung mit Fingerfood-Buffet in der Tanzhalle.

Sonntag, 24.11.2019

10:00 – 12:30 Abschluss: gemeinsamer Blickwechsel zurück nach vorne in der Tanzhalle.

Wir wollen mit Euch ein Experiment wagen und mit Playbacktheater, Critical Friends und Meta-Playbacktheater unser Wochenende zum Thema „An den Grenzen“ auswerten.

Dankeschön und Blick nach vorne dürfen natürlich nicht fehlen.

12:30 bis 13:30 Abschiedsessen im Melanchthonsaal.

Rückgabeoption für Freiburg Cups und Verzehrkarten, ebenfalls im Melanchthonsaal.

Danach: Ende und gute Heimfahrt!!!